September-Tour Naturns und Levico Terme

Sooo, es ist wieder 1 Jahr vergangen und natürlich dürfen ein paar Tage Italien mit dem Motorrad nicht fehlen. Inzwischen ist ein Treffen mit Freunden aus Österreich in Levico Terme fast schon guter Brauch geworden. Diesmal sollten es auch ein paar Tage mehr als nur 1 Woche werden. Am Ende waren es dann zwar mehr als letztes Jahr, aber doch weniger als geplant. Aber dazu später mehr.

Anreise

Nachdem am Samstag Abend alles verpackt, die Reise-Schnittchen geschmiert und die beiden Raketen schön im Anhänger verzurrt waren, ging es hier nochmal vorort zum Italiener unseres Vertrauens, um uns auf 14 Tage Italien einzustimmen. Nach entspanntem Abend ging es dann Sonntag Morgen um 9:00h auf die Piste. Weil es erst 1 Woche nach Naturns in den Vinschgau ging, diesmal die A7 direkt durch und über Fern- und Reschenpaß nach Italien. Bei schönem Wetter und 25 Grad ging es dann los. Gegen Ende begann es aber ab Füssen an zu regnen. Am Reschenpaß nur nen kurzen Halt bei tiefen Wolken und Regen. Wir hatten viieeel Platz zum parken. Na-ja, wird schon werden.

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Am Zielort dann angekommen - es war inzwischen dunkel und der Regen hat nicht aufgehört-, hat mir das Navi zur Einstimmung schon mal einen kleinen Streich gespielt und mich in eine Sackgasse navigiert. Mit langem Anhänger eher suboptimal. Also erstmal wenden bei Nacht, Regen, und eigentlich Null Sicht. BINGO! Nachdem die Straße geklärt und das Hotel auch gefunden war, mußte ich feststellen, daß nach der langen Auffahrt kein Platz - weder zum Parken noch zum wenden - war. Also im Blindflug wieder zurück. War spannend! Am Ende dann ein Plätzchen gefunden, Anhänger abgekuppelt, Auto geparkt und zum Bier geschritten. Wir waren da! :-)

Tag 1

Das Wetter hat sich über die Nacht leider nicht beruhigt und es kam immer noch naß von oben runter. Der Plan B, mit dem inklusiv-Nahverkehrs-Ticket mal eben nach Meran zu fahren scheiterte heute leider wegen dem Streik im Nahverkehr. BINGO! Ok, ab Mittag wurde es dann sonnig und trocken.

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Das sieht doch vielversprechend aus und wir machten uns los. Leichtes Einrollen war angezeigt, die Freundin ist zum ersten Mal in den Bergen. Also gleich quasi gegenüber ins Schnalstal. Zum Ende hin kurz vor dem Vernagt Stausee gibt´s einen schönen Abschnitt mit bester Übersicht sauberen Radien und gutem Kann-ich-mich-dran-gewöhnen-Faktor. Wirklich was zum üben - das sind wir dann auch gleich 3x gefahren. :-) :-)

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Nach der Pause ging es dann wieder zurück und über Meran und Lana ins Ultental. Nicht ohne auf dem Weg zurück noch schnell mal den blauen Stausee im Schnalstal zu knipsen. Zurück in Naturns stand eine Verbindungsetappe nach Lana an. Dann ab ins Ultental. Man fährt diese "Sackgassen" eigentlich viel zu wenig, obwohl die wirklich schön zu fahren sind. Also einmal Ultental bis zu den Pilzhöfen. (Masi Pilsera, kurz vorm Stausee am Ende des Tals) Auf dem Rückweg dann im Restaurant Ortler bei San Nicolo noch - welche Überraschung - einen Latte Machiato und ein Stück Kuchen genossen.

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Es waren nicht viel Km, aber für den Nachmittag eine schöne Eingewöhnung auf das, wofür wir ja hier sind. :-)

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Tag 2

Wetter sieht gut aus heute. Der Plan ist heute der Jaufenpaß, Sterzing, Penser Joch, Bozen und wieder über Meran zurück. Zunächst ging es auch entspannt los. Spannend war der Abzweig in St. Leonhard Richtung Jaufen zu finden - bin 2x dran vorbei. Man muß halt wissen, daß man nicht wirklich IN den Kreisel fahren darf, sonder gleich quasi 180 rechts abbiegen. Na-ja, jetzt weis ich es auch .... Der Weg von St. Leonhard den Jaufen hoch ist schön zu fahren. Auch der Blick zurück ins Passeier Tal - zwingt einen zur Pause und einen Blick ins Tal.

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Kurz vor dem Paß fing es dann an etwas zu regnen. Nicht viel, aber wir sind schnell ins Gasthaus und haben uns an einer Tass Kaff und einem Stück Kuchen gestärkt. Regenbilder haben wir uns gespart ... :-) Runter Richtung Sterzing ist es derzeit nicht gut fahren. Baustellen und recht schlechter Weg. Dafür hat uns die Auffahrt zum Penser Joch wieder bei schönem Wetter entschädigt. Inklusiv eines Regenbogens auf dem Paß.

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Nach kurzer Pause und ein paar Gesprächen mit Gleichgesinnten ging es dann weiter ins Sarntal Richtung Bozen. In Sarntheim haben wir uns nochmal bei warmen Sonnenschein, einem Cappuccino und was Süßem gestärkt. Dann ging es weiter Richtung Bozen. Um nicht unten im Etschtal Richtung Meran fahren zu müssen, sind wir in Bozen gleich zu Beginn rechts auf die SP99 Richtung Jenesien/Mölten. Ein Blick auf die Karte zeigt schon, könnte lustig werden.

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War es auch, zwischen den beiden Kreisen haben wir nochmal eine Pause eingelegt und die herrliche Aussicht auf Bozen genossen. Und die halbrunden Parkplätze! ;-)

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Dann ging es weiter nach Jenesien, Mölten, Hafling und Meran. Eine Strecke, die man sich wirklich ankreuzen sollte. Sehr gute Straße mit sehenswertem Panorama. Eine wirklich erstklassige Alternative zum Tal.

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Tag 3

Beim Frühstück sagte uns der Blick auf die Wettervorhersage, daß es zum frühen Nachmittag mit dem schönen Wetter vorbei sein sollte. Also nochmal eine eher kurze Tour eingeplant. Gampenpaß und Mendel mit Tass Kaff am Penegal. Der Gampenpaß fährt sich sehr schön, auch wenn die Paßhöhe unspektakulär ist. Man muß aufpassen, daß man das Schild überhaupt sieht. :-) Auf dem Weg Richtung Fondo dann noch ein Päuschen mit schönem Blick Richtung Lago di Santa Giustina.

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Dann ging es auch schon weiter Richtung Mendel. Und gleich auf dem Paß dann links zum Panoramahotel Penegal. Dort auf der Terasse nochmal den Nachmittagskaffee mit - genau! - Kuchen und wirklich geiler Aussicht von Bozen im Norden bis Auer im Süden genossen. Am Ende war es eine kleine Runde mit 140 Km. Das Wetter hielt sich und der Kälteeinbruch kam erst in der Nacht.

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Am Ende war es eine kleine Runde mit 140 Km. Das Wetter hielt sich und der Kälteeinbruch kam erst in der Nacht.

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Tag 4

Es wurde ja angekündigt - das schlechte Wetter. Aber so ... 10 Grad weniger und Schnee ab 1500m. Das sah am Montag aber noch ganz anders aus!

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Das ist mal ne Ansage, da wird schnell der Ruf nach einem Plan B laut. Da der Bahn-Streik ja vorbei ist, ging es heute mit der Bahn nach Meran. Allerdings ist es auch ohne Moped mit Jacke und dicken Socken recht frisch bei gerade mal 12 Grad. Der Blick von Meran ins Vinschgauer Tal zeigt das ganze Elend. Da brauch man nirgends hin - ohne Winterreifen.

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Na-ja, also eine Runde durch Meran gedreht. Pulverturm, Uferpromenade natürlich inkl. Latte Machiato und Kuchen. :-)
Aber wirklich entspannend war das nicht, es fehlten einfach 10 Grad zum wohlfühlen.

Tag 5

Das Wetter wurde nicht wirklich besser. Also blieben die Mopeds erneut stehen. Wir hatten beim Frühstück von unseren Tischnachbarn von einem Orchideenzüchter zwischen Meran und Bozen bei Gargazon gehört. Die haben dort ein großes Besucher-Gewächshaus. Dort wird die Geschichte der Orchideen erzählt, wie die Aufzucht stattfindet etc. Auch ein Bereich mit großen frei fliegenden Schmetterlingen - halt was zum angucken. Außerdem gab es dort auch eine Cafeteria. Das war der Plan für heute.
Die größte Orchidee gab es aber auf der Herren-Toilette ....

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Der Bereich mit den Schmetterlingen war sehr interessant, handteller-groß und in leuchtenden Farben hautnah zum anschauen.

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Im Etschtal war das Wetter doch angenehmer als heute Morgen beim Hotel. Also gingen es nochmal zu Fuß 2 Km weiter nach Vilpian zum unteren Vilpianer Wasserfall. Mit 90m schon recht beeindruckend anzusehen. Im Frühjahr mit der Schneeschmelze kann man sicher nicht so nah ran wie heute.

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So langsam machte sich dann auch ein kleines Hüngerchen breit. Also ging es auf den Rückweg. Erst zum Auto und dann nach Naturns in die von uns favorisierten Pizzeria. Nach lecker Pizza und Weinchen dann ab ins Hotel und noch ein Gin-Tonic genossen. Morgen geht es weiter nach Levico Terme, da ist es bestimmt wärmer ....

Tag 6

Reisetag, Umzug nach Levico Terme. Also entspannt frühstücken, alles einpacken, auschecken und dann ins (warme) Auto und gen Süden.

Tag 7

Die Hoffnung auf wärmeres Wetter wird uns heute zumindest nicht erfüllt. Weiterhin ziemlich frisch, durchwachsen aber trocken. Also geht´s nach dem Frühstück los. Über Pergine nach Lona-Lases auf der Ostseite das Val di Cembra hoch.

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Als ersten Anlaufpunkt für einen obligatorischen Cappuccino war die Bar al Lago am Beginn des Val di Cembra geplant. Die war aber wegen Urlaub geschlossen. Aargh!
Wie kann man nur Urlaub machen, wenn WIR Urlaub machen ... :-)
Also weiter ohne Cappuccino linksseitig Richtung Süden und nach ein paar Kilometer dann rechts ab nach Carbonare. (SP79) Und irgendwann rechts ab nach Altrei.
Hatte ich schon erwähnt, daß es ziemlich frisch geworden ist?

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Bis Altrei recht enges Geläuf, danach geht es zur SS48 gut ausgebaut schön um die Ecken. An der SS48 angekommen ging es rechts Richtung Cavalese. In Cavalese den ausgefallenen Cappuccino nachgeholt und uns etwas aufgewärmt. Der Plan über den Manghen oder den Rolle zurück ins Valsugana zu fahren, ließen wir fallen, da wir von der Cafébar schön sehen konnten daß ab 1500m alles weiß war. Also zurück über Molina und die Westseite das Val di Cembra runter bis Faver und rüber auf die Ostseite. Dann ein paar Meter Richtung Segonzano zu den Erdpyramiden

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Dort habe wir uns mal die Erdpyramiden angesehen. Eigentlich ganz spannend, wie so was über Jahrtausende ensteht.

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Hier wurde es auch wieder deutlich wärmer und entspannter zu fahren. Die direkte Verbindung nach Bedollo war leider wegen Bauarbeiten gesperrt, also ging es weiter nach süden über Sevignano nach Lona-Lases Richtung Nogaré. Kurz vorher auf die SP83 nach Baselga di Pine und weiter nach Bedollo. In Centrale rechts ab über den Passo Redebus rüber is Val dei Mocheni. Dort angekommen nach links und hinten über Lenzi-Stefani auf der Ostseite über Canezza und Pergine wieder zurück ins Hotel.

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Tag 8

Heute Morgen beim Blick aus dem Fenster sah es eigentlich ganz gut aus, blauer Himmel und Sonnenschein täuschten erstmal über die mageren Temperaturen hinweg. Also dann entspannt aufgestanden und erstmal in Ruhe gefrühstückt. Dann in die Mopedklamotten und frohen Mutes zu den Raketen geschritten. Ein Blick in den Himmel ließ es schon erahnen, es zog sich zu und kurz nach dem Start begann es auch schon an zu tröpfeln. Nicht viel, aber gute Laune kam nicht so richtig auf. Der Regen war nämlich auch kalt. Konnte ja keiner ahnen, daß das schöne Wetter nur zum frühstücken dedacht war.
Wir hatte im Vorfeld was vom "Drago Vaia Lavarone" gelesen, da wollten wir auch hin. Eine Drachenskulptur aus den Resten des Sturmtiefs Vaia in 2018 mit einer interessanten Geschichte.

Wer mehr lesen will: Drago Vaia Lavarone

Auf dem Weg dort hin hat es noch getröpfelt, aber es hat rechtzeitig für den Besuch auf gehört. Aber mit Sonne wäre es sicher schöner. Hatte ich schon erwähnt, daß es frisch ist.

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Nachdem wir beiden Freundschaft geschlossen haben, versprachen wir uns wieder zu sehen dann aber bei Sonnenschein und angenehmeren Temperaturen. Wieder bei den Mopeds fing es auch schon wieder zu tröpfeln an. Wir sind erstmal los Richtung Passo Vezzena.
Der Plan war Richtung Asiago und Rotzo über das Val d´Astico wieder zurück zu fahren. Aber am Passo Vezzena hat man schon gesehen, daß Richtung Asiago der Regen in den Bergen hing und keine Aussicht auf Besserung bestand.
Ok, Planänderung, zurück über Carbonare nach Folgaria, um runter ins Etschtal noch etwas Wärme erhaschen zu können. Am Passo Sommo war dann klar, daß auch der Plan zum scheitern verurteilt war.
Ok, erstmal am Passo Sommo das Gasthaus aufsuchen und - es war ja eh Zeit - einen Cappuccino und ein Stück Kuchen bestellen. Tja, was soll ich schreiben .... die Tür ging auf und es wurde Weihnachten. "tutto l'anno" wurde mir auf Nachfrage gesagt - das ganze Jahr! Und den Kuchenteller nenn ich mal nen "amtlichen Serviervorschlag". Respekt!

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Also nach der leckeren Aufwärm-Pause ging es tröpfelnder Weise wieder zurück nach Levico. Da es inzwischen aufgehört hatte zu regnen, bin ich nicht zum Hotel abgebogen, sondern nochmal hoch zur Panarotta um vom Gleitschirmflieger Startplatz nochmal die schöne Aussicht zu geniesen.
Schöne Aussicht - Ja! Genießen - Nein! Scheiße kalt. Genug gefroren, ab ins Hotel.
Die Tourübersicht spare ich mir hier mal ... Eine Sternfahrt mit 100 Km ... Wow!

Tag 9

Der Tag beginnt zwar wieder frisch aber mit Sonnenschein. Guter Dinge zu den Mopeds gegangen aber meine Rakete verweigert den Start. Ein elektrisches Problem. Die übliche Suche nach losen Kabelanschlüssen bringt kein Ergebnis. Lang Rede kurzer Sinn, Moped-Urlaub zu Ende.
Planänderung!
Was gibt´s denn hier so zum nicht-Moped-fahren? Nach kurzer Internet-Recherche erzählt mir meine Freundin von einer weiteren Holzskulptur ganz in der Nähe. Also die Wandersachen angezogen, dicke Jacke ins Auto (erwähnte ich schon ...) und über Levico wieder hoch nach Vettriolo zum Gleitschirmfliegerplatz. Dort geparkt und per Pedes nochmal nen knappen Kilometer zum Lupa del Lagorai. Geschaffen vom gleichen Künstler wie der Drache, mit ähnlicher Intension.

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Dort haben wir auch eine windgschützte sonnige Ecke gefunden in der wir auch mal die Aussicht in der schönen September-Sonne genießen konnten.

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Da kam uns auch die Idee am nächsten Tag an den Gardasee zu fahren, weil es dort ja eigentlich immer etwas wärmer ist. Luft aus dem Süden, und so ....
Das ist doch mal ein Plan.

Tag 10

Während ich das hier gerade schreibe, ist es schon spät in der Nacht und ich muß morgen arbeiten. Also hier die Kurzfassung.
Das Beste am Gardasee war die Hin- und Rückfahrt, da haben wir nämlich im warmen Auto gesessen. Nachdem der Wind gedreht hat und die Luft aus dem Süden kam, war es genauso kalt wie vorher, als die Luft aus dem Norden kam. Nach einem für September am Gardasee eher ungewohnten Indoor-Latte-Machiato haben wir uns recht schnell wieder auf den Weg ins Hotel gemacht. Es war - erwähnte ich es schon? - schweinekalt.
Auf dem Rückweg haben wir uns auch dem Wetter ergeben und beschlossen, am nächsten Tag die Heimreise anzutreten.

Es gibt noch einiges anzusehen, was wetterbedingt flach gefallen ist.
2025 wieder bei wärmeren Temperaturen.

Abflug

Abends die Mopeds reisefrtig gemacht und am anderen Morgen dann Abflug Richtung Heimat. 2025 ein neuer Versuch.
Übrigens ist Donnerstags ein guter Reise-Tag. Staufrei übern Brenner, Inntal, A8, A7. Wenigstens das lief. Und schön warm war es auch - im Auto! :-)

\\ Carsten


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